Welche Sprachen wird in Curaçao gesprochen?

Die Amtssprache auf Curacao ist Niederländisch, aber es wird auch Papiamento gesprochen. Papiamento ist eine Kreolische Mixsprache aus Spanisch, Portogiesisch, Englisch, Afrikanisch und Niederländisch.

Und wer kein Papiamento oder Niederländisch sprechen kann, der versucht es mit Englisch. Fast jeder kann Englisch hier!!

Wie entstand die Sprache Papiamento?

Papiamento entstand auf Curaçao während der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Erst 1700 wurde die Sprache auf die Inseln Bonaire und Aruba transferiert. Die eigentliche Evolution des Papiamentu beginnt erst mit der Besiedelung Curaçaos durch die Niederländer. Als Grund für seine Herausbildung wird die restriktive Sprachpolitik der niederländischen Kolonialverwaltung angesehen, die die Ausbreitung ihrer eigenen niederländischen Sprache in den Kolonien bremste. Die Sklaven durften kein Niederländisch lernen und die Plantagenbesitzer wohnten relativ isoliert von den Zwangsarbeitern.

Das Kreolische ist das Ergebnis des Kontaktes zwischen folgenden unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen:

– Afrikanische Sklaven, die vor allem afrikanische Sprachen beherrschten und eventuell ein afro-portugiesisches Pidgin sprachen

– Niederländer und andere Europäer, Sprecher von Niederländisch, Deutsch und anderen europäischen Sprachen.                            – Sephardische Juden, die Portugiesisch und/oder Spanisch bzw. auch andere iberoromanische Dialekte sprachen.

Später wurde Papiamentu immer mehr zur Verkehrssprache zwischen Protestanten und Juden und löste das Niederländische als Sprache des öffentlichen Lebens weitgehend ab. Der Autor Frank Martinus Arion, der sich für das Papiamento einsetzt, nimmt an, dass die Sprache aus dem Primärdialekt „Guene“, einem portugiesischen Pidgin, entstand, das durch die afrikanischen Sklaven benutzt wurde. Einen bedeutenden Anteil an der Sprachentwicklung hatte die jüdisch-portugiesische Bevölkerung der niederländischen Kolonien. Sie war ursprünglich aus dem brasilianischen Pernambuco geflohen.

Im 19. Jahrhundert erfuhr das Kreolische eine Hispanisierung des Wortschatzes, da das Spanische durch die katholische Mission, zahlreiche lateinamerikanische Emigranten und nicht zuletzt durch die Nähe zum spanischsprachigen Festland immer mehr an Bedeutung gewann. Der portugiesische Einfluss hingegen geht immer mehr zurück.

Bis zum heutigen Tag gibt es verschiedene Theorien, um den ungewöhnlich starken iberoromanischen Charakter des Papiamentu zu erklären. Mögliche Quellen des (afro)portugiesischen Elementes der Kreolsprache sind:

– Die afrikanischen Sklaven, die ein afroportugiesisches Pidgin oder Kreol beherrschten,

– Niederländer und sephardische Juden, die im niederländisch besetzten Teil Brasiliens lebten,

– Sepharden, deren Sprache vermutlich Standardportugiesisch war.

Es wurde festgestellt, dass während der Zeit der Herausbildung des Papiamentu die spanischen Elemente vor allem durch die sephardischen Juden beigesteuert wurden. Diese Bevölkerungsgruppe wurde ab 1492 durch die katholischen Könige aus Spanien und Portugal vertrieben und siedelte sich unter anderem auf den ABC-Inseln an. Es hat sicherlich auch einen Beitrag der venezolanischen Priester gegeben. Der Einfluss des Kastilischen ist teilweise noch da, hauptsächlich durch die Medien. Da es aber keine nennenswerte legale Einwanderung von Spanischsprechern gibt, hat das Papiamentu seinen eigenständigen Charakter bemerkenswert beibehalten.